Achtsamkeit im Winter: Was es im Wald alles zu entdecken gibt

  • Beitrags-Kategorie:Achtsamkeit / Natur / Wald
  • Beitrag zuletzt geändert am:April 28, 2024
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Achtsamkeit im Winter im Wald

Früher hätten mich keine zehn Pferde bei Minusgraden vor die Tür gebracht. Nicht wegen der Kälte, sondern weil es oft glatt wird. Was Glatteis angeht bin ich nämlich ein echter Schisser. Das kommt davon, dass ich mehrfach bei Glatteis gestürzt bin. Leider wusste ich damals noch nichts über Achtsamkeit im Winter.

Außer ein paar blauen Flecken ist zwar nichts passiert, doch seitdem gehören winterliche Straßenverhältnisse fest zu meinem Trauma-Trigger-Repertoire.

Zum Glück habe ich meine Angst inzwischen im Griff, so dass sie mich in der Regel nicht daran hindert rauszugehen. Was gut ist, denn gerade im Winter gibt es im Wald hinsichtlich Achtsamkeit einiges zu entdecken.

Wahrnehmung ist (fast) alles

Zum Praktizieren von Achtsamkeit lohnt sich ein Spaziergang im Wald definitiv auch im Winter. Klar, es kann ganz schön kalt werden, aber warm eingepackt macht es auch bei Minusgraden Spaß im Wald unterwegs zu sein.

Ich liebe die frische kühle Winterluft, die sofort für einen klaren Kopf sorgt und belebend und aktivierend zugleich wirkt. Mit einem Schlag pustest sie all das weg, was mich eben noch gedanklich beschäftig hat. Und macht frei für das, was es im Wald zu entdecken gibt.

Zugeben, es gab auch Zeiten, wo ich so mit mir selbst beschäftigt war, dass ich keinen Blick für das hatte was der Wald im Winter hinsichtlich Achtsamkeit zu bieten hat. Alles dort wirkte trist, abgestorben und leblos. Grün waren wenn überhaupt nur die Nadelbäume. Selbst das herabgefallene Laub schien farblos zu sein. Auch frischer Schnee hätte den Wald für mich nicht attraktiv gemacht.

Heute sehe ich das anders. Weil sich meine Wahrnehmung verändert hat, die von mir selbst und die von meiner Umgebung, aber auch weil ich inzwischen verstanden habe, dass jede Jahreszeit ihre Besonderheiten und ihren Sinn hat. So kommt der Wald im Winter zwar äußerlich zur Ruhe, insgeheim bereiten sich Pflanzen, Bäume und Tiere aber schon auf den nächsten Frühling vor.

Die Wintermonate sind eine Zeit der Erholung und Vorbereitung.
Paul Theroux

Augen auf und raus

Da wir Menschen zwar unter der dunklen Jahreszeit leiden, sie aber unglücklicherweise nicht wie die Bären in einer Höhle verschlafen können, lohnt es sich also zu entdecken was der Wald im Winter an Impulsen für die eigene Achstsamkeit zu bieten hat. Je bewusster wir dabei unsere Sinne trainieren, desto besser können wir die Besonderheiten wahrnehmen, die der Wald im Winter zu bieten hat.

Ich freue mich jedes Mal, wenn es mir gelingt interessante Motive im Wald aufzuspüren, die ich mit meiner Handy-Kamera fotografieren und festhalten kann. Durch die Suche und die Konzentration auf meine Umgebung bin abgelenkt von meinen Gedanken. Und habe so nebenbei schon etwas übers Fotografieren gelernt.

Tipp: Einfach etwas langsamer laufen als gewohnt. Gerade bei Stress hilft das wieder zur Ruhe zu kommen und die Sinne für Entdeckungen in der Umgebung zu schärfen.

Winterliche Waldmomente

Ein paar Entdeckungen, die ich in diesem Winter im Wald im Zuge meiner Übungen zur Achtsamkeit gemacht habe, zeigen wie schön diese Jahreszeit sein kann.

Braunes trockenes Blatt mit Schneehaube im Wald im Winter - Naturing Myself - Achtsamkeit im Winter im Wald

Getrocknetes Blatt

Auf den ersten Blick erinnert das Blatt an ein Stück Lachs. Es wirkt, als wäre es nur deshalb nicht zu Boden gefallen ist, weil es wusste, dass es im Winter als Schneeablage glänzen würde.

Mit Eiskristallen überzogene Pollen an einem gefrorenen Zweig im Winter - Naturing Myself

Pollen

Da es aktuell selten richtig kalt wird, denken einige Bäume wohl es wäre Frühling. Das Ergebnis: Schockgefrostete Pollen, die von einer feinen Schicht Eiskristalle überzogen sind.

Zwei grüne Blätter mit Eistropfen auf der Oberfläche und gefrorener zackiger Umrandung - Naturing Myself

Grüne Blätter

Dank Dauerfrost sind die Wassertropfen auf der Blattoberfläche tröpfchenweise zu Eis erstarrt und es hat sich eine gefrorene Umrandung aus feinsten Eiskristallen gebildet.

Schneeballen auf einem abgebrochenen Ast im Winter im Wald - Naturing Myself - Achtsamkeit im Winter im Wald

Baum

Nein, es ist kein Wattebausch oder Zuckerwatte, sondern ein Knäul aus Schneeflocken, dass sich an einem abgebrochenen Ast gebildet hat.

Gefrostete Zweige mit Eiskristallen an einem Strauch - Naturing Myself

Zweige

Ein filigranes Gebilde aus Eiskristallen umhüllt diese Zweigen, die dadurch bei Sonnenschein glitzern und funkeln.

Im Winter mit Achtsamkeit unterwegs im Wald

Seit ich gelernt habe mit offenen Augen und Sinnen mit einer großen Portion Achtsamkeit im Winter im Wald unterwegs zu sein, freue ich mich jedes Mal bei einem Spaziergang auf das, was ich entdecken werde. Auch im Winter. Egal ob es ein getrocknetes Blatt, gefrorene Pollen, grüne Blätter, eingeschneite Bäume oder einzelne Zweige sind.

Oft ist es reiner Zufall, dass mir etwas ins Auge springt, manchmal fallen mir aber auch Dinge auf, weil ich kurz zuvor etwas ähnliches fotografiert habe. Je entspannter und gelassener ich mit der Zeit werde werde, desto leichter fällt es mir die Achtsamkeit im Winter im Wald. Und damit auch die besondere Schönheit des grünen Kraftorts im Winter.

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