Kraftorte in der Natur
Du fühlst dich energielos? Müde? Kraftlos? Dann wird es höchste Zeit aufzutanken. Nicht dein Auto, sondern dich selbst. Auch wir brauchen manchmal neue Energie, um unseren Alltag zu meistern und bei guter Laune zu bleiben. Doch woher nehmen?
Früher war mein erster Gedanke: Ab aufs Sofa. Aber was im ersten Moment gut klingt, ist es nur bedingt. Ich werde dort noch müder und träger, was jegliche Tatkraft im Keim erstickt. Irgendwann fühle ich mich als wäre ich in einer großen weichen Blase aus Demotivation und Gleichgültigkeit gefangen.
Kein erstrebenswerter Zustand. Inzwischen mach ich daher kurzen Prozess: Statt energielos zu Hause zu hängen, gehe ich raus in die Natur. An Kraftorte, die wesentlich besser zum Auftanken geeignet sind als mein Sofa. Welche sich dafür eignen und wieso erfährst du in diesem Beitrag.
Neue Energie statt Free-TV
Was Kraftorte in der Natur ausmacht ist neben ihrem äußeren Erscheinungsbild, mit dem sie sich von anderen Orten abheben, auch die Energie, die mit ihnen verbunden ist. Wer sensibel ist und ein feines Gespür besitzt, kann diese Energie sogar wahrnehmen.
Und aus ihr Kraft schöpfen. Was mit Sicherheit zur Entstehung von Kraftorten in der Natur beigetragen hat, denn es gibt sie genauso lange wie den Menschen selbst. Kein Wunder also, dass wir auch heute noch diese Ort aufsuchen, um von ihrer Energie zu profitieren und wieder in Kontakt mit der Natur zu kommen.
Wenn du wissen willst, was Kraftorte in der Natur ausmacht und warum sie eine wichtige Ressource im Rahmen von Traumaheilung sein können, findest du weitere Informationen dazu auf der Seite Natur als Ressource.
5 Orte in der Natur, die sich als Kraftorte eignen
Vielleicht hast du deinen persönlichen Kraftort in der Natur bereits gefunden. Glückwunsch! Wenn nicht, lass dich von den folgenden fünf Vorschläge für Kraftorte in der Natur inspirieren:
1. Kraftort Baum
Als Kind bin ich auf einen Kastanienbaum in unserem Garten geklettert. Er war so groß, dass er in die Nachbargärten hineinragte und dort im Herbst seine Blätter fallen ließ. Wie alt er war, als ich auf die Welt kam, weiß ich leider nicht. Aber dem Durchmesser seines Stammes nach waren es einige Jahrzehnte.
Heute gilt mein erster Gedanke diesem Baum, wenn ich eine Kastanie sehe. Und rückblickend weiß ich, dass der Baum mir damals Kraft geschenkt hat. In Form von stabilen starken Ästen, auf denen ich beim Klettern meinen Mut erproben und meine Kräfte austesten konnte.
Durch Zufall bin ich vor kurzem wieder auf einem außergewöhnlichen Baum gestoßen, der mich sofort in seinen Bann gezogen hat. Sein Stamm hatte einen Durchmesser von gut fünf Metern und seine Rinde war durchzogen von tiefen Rillen und Furchen, die mit Moos, Flechten und Algen bewachsen waren.
Durch die unterschiedlichen Grüntöne wirkte sein Äußeres wie ein von der Natur erschaffenes Kunstwerk, das nur darauf wartete von mir entdeckt zu werden. Also blieb ich eine Weile stehen und genoss die besondere Atmosphäre des Baums.

2. Kraftort Berg
Wer nach einer langen Wanderung schon mal den Gipfel eines Bergs erreicht hat, der weiß, dass dieser Ort etwas Besonderes ist. Egal wie anstrengend der Aufstieg war, wieviel Schweiß er gekostet hat oder wie lange er gedauert hat, das Gefühl oben angekommen zu sein, ist unbezahlbar.
Anstrengung und Energielosigkeit weichen, Erleichterung und Freude setzen ein. Wenn ich dann meinen Blick in die Weite schweifen lasse und begreife, wie massiv und majestätisch der Berg unter meinen Füßen ist, stellt sich bei mir ein Gefühl von Ehrfurcht ein.
Alles alltägliche ist vergessen und auch die Dinge, die mich beim Aufstieg gerade gedanklich noch beschäftigt haben, sind wie weggeblasen. Mit jedem Atemzug nehme ich die Atmosphäre ein wenig mehr in mich auf, während ich die Kraft spüre, die der Berg vermittelt. Und fühle mich eins mit der Natur.
3. Kraftort Meer
Wasser bedeutet Leben. Als Babys sind wir im Bauch unserer Mutter umgeben vom schützenden Fruchtwasser, als Erwachsener besteht unser Körper zu knapp 50 % aus Wasser. Kein Wunder also, dass Wasser eine so wichtige Rolle für uns spielt.
Auf die meisten Menschen wirkt es daher beruhigend, was auch ein Grund dafür sein dürfte, warum uns das Meer magisch anzieht. Mit seinen breiten Stränden und seiner unendlichen erscheinenden Weite bietet es einfach den idealen Ort, um in Wassernähe abzuschalten und zur Ruhe zu kommen.
Außerdem sind die rhythmischen Bewegungen der Wellen unserem Atemrhythmus ähnlich, was ein weiterer Grund für unsere tiefe Verbundenheit mit dem Meer sein dürfte. Wenn wir uns in seiner Nähe aufhalten, spüren wir die Kraft des Wassers und können sie nutzen, um unsere eignen Energiereserven wieder aufzufüllen.

4. Kraftort Höhle
Als Kind waren mir Höhen unheimlich. Ich war fest davon überzeugt, dass dort Räuber oder Bären wohnen. Nie und nimmer wäre ich freiwillig in eine Höhe gegangen. Heute sieht das zum Glück anders aus, denn Höhlen können besondere Orte sein, die Schutz und Sicherheit symbolisieren. Nicht ohne Grund haben sich unsere Vorfahren dort in Form von kunstvollen Höhlenmalereien verewigt.
Bei einem Ausflug während der Corona-Zeit bin ich hautnah eingetauscht in die Atmosphäre in einer Höhle in der Eifel. Im ersten Moment war es einfach nur dunkel, dann tauchte ich ab in eine Welt, die von Licht und Schatten gleichermaßen bestimmt wird. Stellen, an denen ich nur gebückt gehen konnte, wechselten mit Räumlichkeiten, die früher vermutlich als Wohn- oder Schlafraum genutzt wurden.
Besonders beeindruckt haben mich die Dimensionen der einzelnen Steinformationen, gegen die wir Menschen zwergenhaft wirken. Und während ich ehrfürchtig am Höhlenausgang stand, wurde mir bewusst, wie eindrucksvoll von der Natur geschaffene Kraftorte sein können.

5. Kraftort Felsen
Einer der bekanntesten Felsen in Deutschland ist die Loreley. Sagenumwoben und weiter über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinaus bekannt. Touristen aus aller Welt pilgern jedes Jahr an diesen Ort im Mittelrheintal, an dem der Rhein eine scharfe Kurve macht und eine große Felsformation steil emporragt.
Beim Anblick wird unmittelbar klar, welch gigantische Formen die Natur annehmen kann und wie wenig beeindruckend doch das ist, was von Menschenhand teilweise erschaffen wird. Solch ein ein Fels verkörpert Stärke. Und ist ein guter Kraftort in der Natur, denn er uns zeigt, was es heißt in sich zu ruhen und standhaft zu bleiben.
In der Natur liegt die Kraft
Das wir in der Natur Ruhe finden ist bekannt. Aber wir können mit ihrer Hilfe auch Kraft tanken, indem wir Kraftorte in der Natur aufsuchen, die uns beruhigen, stärken oder innehalten lassen. Wie ein solcher Kraftort in der Natur beschaffen sein muss, um seine volle Wirkung zu entfalten und dir Kraft zu spenden, ist höchst individuell.
Trotzdem gibt es Orte in der Natur, die sich besonders gut als Kraftorte eigenen, weil sie von zentraler Bedeutung für uns Menschen sind: Bäume gelten als Symbol für das Leben selbst, Berge wurden aufgrund ihrer Nähe zum Himmel schon immer mit einer höheren Macht in Verbindung gebracht, das Meer symbolisiert Ruhe und Freiheit, Höhlen schenkten schon unseren Ahnen ein sicheren Rückzugsort und Felsen gelten als Symbol für Stärke und Beständigkeit.
Warum also nicht mal in der Natur statt zu Hause Kraft tanken?
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Mehr Informationen zu diesem Thema findest du auf der Seite Natur als Ressource.
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